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16.01.2017, Campus Unternehmertum BaZ-Artikel vom 16.01.2016

16.01.2017Campus Unternehmertum BaZ-Artikel vom 16.01.2016


Campus Unternehmertum BaZ-Artikel vom 16.01.2016

Herzblut, Selbstkritik und Mut

Eine Firma zu führen ist lernbar. Der Campus Unternehmertum hilft dabei.

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Basel. Als Marc Grassi 2001 zusammen mit seinem Bruder Philipp Grassi die Leitung des Gipserunternehmens Grassi &Co AG übernahm, war ihm nicht wirklich bewusst, welche Aufgaben auf ihn zukommen würden. «Nach meiner Ausbildung zum diplomierten Bauingenieur habe ich in einem anderen Unternehmen als Bauführer gearbeitet. Die Idee Unternehmer zu werden stand nicht auf meinem Plan», sagt Marc Grassi. Aber es kam anders. 1995 suchte sein Vater einen Bauführer für seinen Familienbetrieb und bot ihm einen Job an. «In der Folge lernte ich das Unternehmen kennen und 2001 wurden mein Bruder und ich ins kalte Wasser geworfen und wir übernahmen die operative Gesamtleitung.»

Marc Grassi erinnert sich rückblickend, dass er eigentlich keine Ahnung hatte, was es bedeutet, Unternehmer zu sein. «In meiner Ausbildung wurde ich zwar zum Fachmann, aber nicht zum Unternehmer ausgebildet. Konkret bedeutete dies, dass ich enorm viel lernen musste, ein Prozess, der mir aber sehr viel Spass machte.» Vor allem erkannte er aber, dass neben dem fachlichen Know-how weitere Kriterien für einen Unternehmer unabdingbar waren. «Eine Firma muss man mit Leidenschaft führen. Man muss Herzblut investieren und sich bewusst sein, was man tagtäglich tut und daran glauben.

Es braucht aber auch die Fähigkeit zur Selbstkritik und den Mut, sich zu verändern sowie soziale Kompetenz.» Verantwortung übernehmen Seit Beginn des Jahres befindet sich das bislang in Allschwil angesiedelte Gipserunternehmen Grassi & Co AG in den teilweise neu errichteten Räumlichkeiten am Standort Auf dem Wolf 23 in Basel. «Mit dem Umzug in den Teilneubau konnte ein neues Kapitel in der Geschichte unseres 1909 gegründeten Betriebes aufgeschlagen werden», sagt Marc Grassi. Der Auszug aus dem Firmengebäude an der Ringstrasse in Allschwil auf das Areal beim Dreispitz sei ein wichtiger Schritt zur Zukunftssicherung des Unternehmens. «Neben einer strategischen Raumreserve verfügen wir nun über eine zentralere Verkehrsanbindung. Nun können wir erheblich Zeit einsparen, um zu unseren Kunden und zu unseren Lieferanten in der ganzen Region zu kommen», sagt Marc Grassi.

Der neue Standort sei zudem ein regelrechter Motivationsschub, zukünftige Aufgaben mit grossem Elan anzugehen. Entscheide mit weitreichender Wirkung, wie zum Beispiel ein Umzug des Firmensitzes, zu fällen, zu planen und in die Tat umzusetzen, gehören zu den strategischen Aufgaben eines Unternehmers, der nicht nur einfach einen Betrieb mit fachlicher Kompetenz führen muss. Im Falle der Grassi & Co AG teilen sich die beiden Geschäftsführer die unternehmerischen Aufgaben: Phi lipp Grassi, Dipl. Betriebswirt HF, ist verantwortlich für die betrieblichen Belange, Marc Grassi, Dipl. Bauing. ETH/SIA, für die technischen Bereiche des Unternehmens.

«Als Unternehmer müssen wir uns in einem sich laufend verändernden Markt behaupten sowie dessen Mechanismen erkennen», sagt Marc Grassi. «Wir müssen die Voraussetzungen schaffen, ziel- und qualitätsorientiert arbeiten zu können, um vernünftige Investitionen zu tätigen, welche uns konkurrenzfähig machen und den Fortbestand des Betriebes ermöglichen. Insbesondere gilt es aber auch, die Verantwortung für die Mitarbeitenden wahrzunehmen, denn sie bilden das Rückgrat unserer Firma.» Einige der angesprochenen Fähigkeiten, die einen Unternehmer ausmachen, mögen bei Marc Grassi genetisch bereits vorhanden gewesen sein.


Bestehende Lücke schliessen

Dennoch ist er überzeugt, dass ein Projekt wie der Campus Unternehmertum (siehe Box) auch ihm damals den Weg vom Angestellten zum Unternehmer erleichtert hätten. «Ich bin ein Fan des Schweizer Modells der dualen Ausbildung. Vor allem halte ich aber die berufliche Grundausbildung – und dies sollte vor allem auch Eltern von potenziell Auszubildenden bewusst sein – für eine hervorragende Basis für eine Karriere. Mit dem Campus Unternehmertum hat der Gewerbeverband im letzten Jahr nun ein zusätzliches Instrument geschaffen, das diesen Weg bereichert und bestehende Lücken schliesst.» Marc Grassi denkt dabei nicht nur an die im Campus angebotenen Ausbildungsmodule, sondern auch weitere Möglichkeiten, welche durch den Besuch für Auszubildende und ausgebildete Berufsleute entstehen. «Im Campus Unternehmertum findet ein fruchtbarer Austausch zwischen praxisorientierten Referenten und den Teilnehmenden statt und es werden Netzwerke für die Zukunft erschlossen.»

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit dem Gewerbeverband Basel-Stadt.

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